Befreien Sie sich von Ihren Bindungen

Die Struktur einer Gesellschaft wird seit Jahrtausenden immer von einer kleinen Gruppe Mächtiger manipuliert, ganz unabhängig von der Staatsform der Gesellschaft. Als ich 1978/79 mich beruflich in der Peripherie des Börsensektors bewegte, änderte sich mein Weltbild.

Ich erfuhr damals erstmals vom Kurden-Problem in der Türkei. Die hiesigen Medien berichteten überhaupt nicht davon.

Beruflich lernte ich Clarence Beam kennen, einen amerikanischen Börsenfachmann. Er war Ex-Geschäftsführer von Hornblower Fischer NY. Sein Freund war beim CIA und schickte ihm sporadisch die Behördenzeitung zu.

Stellen Sie sich bitte kein Geheimpapier vor, sondern eher so etwas wie eine Firmenzeitung oder noch eher wie eine jedermann zugängliche Broschüre unseres Innenministeriums.

Clarence las mir aus einer dieser CIA-Zeitungen sinngemäß Folgendes vor: Präsident Roosevelt war Präsident einer großen Nation, die Amerikaner hungerten, die Wirtschaft lag brach, weil niemand investierte. Ein von Roosevelt gegründeter Ausschuß ermittelte, dass das Vermögen der USA in der Hand von 30 Familien war.

Roosevelt lud die Bosse dieser Familien zur Diskussion. Die Herren befürchteten, einen Dollar zu verlieren. Roosevelt „erfand“ daraufhin Strafzinsen für „ruhendes“ Großkapital. So kam Amerikas Geld in Bewegung und Amerika wurde zur großen Wirtschaftsmacht.
Aus einer anderen Ausgabe dieser Zeitung erfuhr ich, dass amerikanische Milliardäre die Oktoberrevolution bzw. Lenin finanziert haben.

Über amerikanische Medien erfuhren wir Ende der 70er Jahre, dass 36 Familien sich die Weltgeschäfte aufteilen: Oppenheimer das Gold, de Beers die Diamanten, Rockefeller das Öl usw. usw. … Heute, 06. April 2012, ist die Zahl dieser „Familien“ durch Bill Gates und „seine“ Branche plus etliche Newcomer und Firmen, die stets im Hintergrund agieren, sicher auf ca. 40 angewachsen.

Diese Milliardärsgruppe verdient an den UNO-Aufmärschen, am Vietnamkrieg wie am Golfkrieg, am Krieg in Jugoslawien wie an den ewigen Reibereien im Nahen Osten und natürlich auch an den anderen 20 – 30 Kriegen, die unsere profitorientierte Geld-Gesellschaft wohl ständig braucht, damit alles rund läuft. Und diese Machtgruppe diktiert dem „kleinen Mann“, was gut für ihn ist, das heißt, der kleine Mann hat das als gut und richtig hinzunehmen, was den Mächtigen im Hintergrund nützt.

In unserer Gesellschaft muss man diese finanziellen Zusammenballungen als eine starke Macht ansehen. Von ihnen geht auch der Dirigismus aus, der das derzeitige Bild unserer Gesellschaft leider entscheidend prägt. Wir können zwar heute unsere Regierung selbst wählen, aber genaugenommen ist die Auswahl nicht besonders groß, denn wir haben erstens nur die Wahl zwischen ganz wenigen Ideologien, die sich im Prinzip sehr ähneln und allesamt irgendwie im Fahrwasser der Machtgruppe im Hintergrund schwimmen, und zweitens regiert am Ende eine Partei, die von höchstens der Hälfte der Wähler gutgeheißen wird. Also mindestens die andere Hälfte aller Bürger einer Demokratie kommt trotz der herrschenden Freiheit bei der Bildung ihrer Regierung zu kurz. Und dort, wo die tatsächliche, teils unsichtbare, dauerhafte Macht sitzt, bei der Großindustrie, bei den Banken und Versicherungskonzernen mit ihren Multi-Beteiligungen, die das ganze Wirtschaftssystem durchsetzen trotz aller Kartellgesetze – dort wird niemand und nichts gewählt.

Denken Sie mal über den Zusammenschluß von METRO und „allkauf“ und DAIMLER und CHRYSLER nach.
Kaum war die Nachricht von dieser Fusion verbreitet, arbeitete DAIMLER an einer Zusammenarbeit mit dem NISSAN-Konzern.

Diese Multis können und werden sich auf das neue Währungsverhalten Dollar gegen Euro bestens einstellen. Das wird sicher nicht zum Segen der Arbeitsplätze und des Mittelstandes geschehen. Man braucht keine großartige kaufmännische Vorbildung, um sich die Marktkraft derartiger Unternehmen vorzustellen.

Diese Unternehmen werden Preise diktieren und die Arbeitskonditionen bestimmen in einem Ausmaße, wie es noch nie da war. In Amerika schließen sich derzeit 4 Riesenbanken zu 2 Multi-Gruppen zusammen. Diese und andere Machtzentren sind einfach präsent, und sie bestimmen, unabhängig von Legislaturperioden, das Geschick und den Wohlstand der Nation.

Von dorther wird über geschickte Fernseh-Werbung, Medien und Annoncen-Politik über nicht immer ganz so freie Zeitungen die öffentliche Meinung gebildet, dort ist der Ursprung und der Grund für die Natur des zur Zeit stark angeschlagenen Gesellschaftsbildes zu suchen.

Der Einzelne, Sie und ich, orientiert sich seit der Kindheit an dieser Ordnung. Wir sind derartig eingesponnen von Bestimmungen, Verordnungen und Gesetzen, dass uns überhaupt nicht mehr bewusst wird, wie oft wir gegängelt werden. Ein Leben ohne Reglementierung haben – und werden – wir nie erfahren.

Zuerst sind da die Eltern, die dafür sorgen, dass das (vielleicht eng gewickelte…!!!) Kind zu einem angepassten Mitglied der Gesellschaft wird, so wie sie selbst es an sich mehr oder weniger unbewusst erlebt haben, dann folgen Schule, Ausbildung oder Studium.

Auch hier wird den Heranwachsenden selten mehr als ein weiterer Schliff zur Anpassung an das herrschende Prinzip verpaßt. (Lehrer wie in „Der Club der toten Dichter“ gibt es im Schulwesen selten.)

Nach dem Eintritt in eine berufliche Laufbahn, selbständig oder in einem Angestelltenverhältnis, erkennt der nun erwachsene Mensch in aller Deutlichkeit (oder auch nicht), wie abhängig sein Wohlergehen von der Hierarchie der Gesellschaft ist. Statt nun angesichts dieser Enge und des andauernden Druckes verzweifelt auszubrechen, hat die Menschheit einen anderen Fluchtweg gefunden: die Verdrängung nicht ertragbarer Bewusstseinsinhalte und Erfahrungen ins Unbewusste.

Ich sage ganz bestimmt nicht zuviel, wenn ich behaupte – und darin weiß ich mich mit der Mehrzahl der Soziologen und Psychologen einig – , dass unser der Erinnerung zugängliches Bewusstsein derartig ausgefiltert ist, dass darin keinerlei Erfahrungen festgehalten sind, die mit den geltenden Spielregeln der Gesellschaft nicht komplett einher gehen. So umfassend wirkt der Verdrängungsmechanismus, das Kontrollorgan unseres Selbsterhaltungstriebes.

Darum sind wir heute, so wie unser Geist beschaffen ist, leider unfähig, die Wirklichkeit so wahrzunehmen, wie sie tatsächlich ist.

Was wir für Wirklichkeit halten, sind immer nur Bruchteile der Realität.

Denkbilder, dazu noch verzerrt durch die Optik unserer Voreingenommenheit. Unsere Sinne werden allesamt tagein, tagaus kontrolliert; ihre Wahrnehmungen werden gefiltert, ausgesiebt, nichts Neues, Unbekanntes darf hier ans Bewusstsein gelangen. Dieser Mechanismus sorgt gründlich dafür, dass sich keinerlei neue Erkenntnisse durch Beobachtung bei uns einschleichen. Alles wird sorgsam abgedrängt ins Unbewusste, wo es sein Schattendasein fristet zusammen mit traumatischen Erlebnissen, die bereits in die frühe Kindheit zurückdatieren.

Wir sind niemals fähig, mehr und etwas anderes zu sehen als das, was wir gelernt haben. Nur das können wir in unserer Befangenheit als richtig akzeptieren, und daran orientieren wir uns und richten unser Leben danach aus. So ist unser Geist, sind unsere Erinnerungen beschaffen. Und daran vergleicht sich pausenlos unser Denken. Wir empfangen auf diese Weise nur ein sehr kräftig – durch zahlreiche Fremdbilder zensiertes Bild der Wirklichkeit.

Ein weiterer, zusätzlicher Fluchtweg aus der Realität ist die Zugehörigkeit zu Organisationen und Religionsgemeinschaften einschließlich der diversen Gruppierungen mir eigenen Lebensphilosophien (und der cleveren Geschäftsleute, die auf der New-Age-Welle reiten).

Bereits das Bewusstsein, in die Gesellschaft integriert zu sein, einen Status darin zu besitzen, vermittelt ein Gefühl der Sicherheit. Die unpopulären Wahrheiten sind ja allesamt wohlverwahrt im Unbewussten. Dazu bietet dann die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft, sei sie aktiv oder passiv, eine gute ergänzende Garantie für das Weiterbestehen des erarbeiteten Standes.
Vor den Gräueln ringsumher, vor dem engen Weltbild, vor dem Schwachsinn, der im eigenen Land geschieht (indem man z.B. keineswegs vergiftete Lebensmittel verbietet, sondern einfach von Zeit zu Zeit die Höchstgrenze der Belastbarkeit mit Giftstoffen nach oben verschiebt!), drückt man die Augen zu und blickt zur Seite.

Der scheinbare Schutz, den diese Organisationen und Einrichtungen bieten, wird von uns bezahlt, indem wir ihre Autorität anerkennen, möglicherweise unser äußeres Leben nach ihren Maximen einrichten und uns innerlich an ihren Thesen orientieren. Aus der elementaren Unfreiheit, in der jeder Mensch infolge seiner Anpassung an die Gesellschaft lebt, erwächst eine weitere, weil wir Menschen einfach nicht begreifen können, dass es Dinge gibt, die keinen Preis haben.

Dadurch, dass wir uns konditionieren lassen, meinen wir, uns größere Sicherheit in der Gemeinschaft erkauft zu haben. Wir tun und glauben, was andere auch tun und glauben, und das halten wir dann für richtig. Und wenn eines Tages das Schicksal zuschlägt, wir also in echte Bedrängnis geraten, müssen wir feststellen, dass nirgends wirkliche Sicherheit zu finden ist, so verzweifelt wir sie auch suchen mögen.

Um frei zu sein für ein Leben im gegenwärtigen Augenblick. müssen wir uns von allen Bindungen dieser Art trennen.

Wir sollten keine Autorität anerkennen, niemanden, die uns vorschreibt. wie wir zu sein oder zu werden haben.

Um diese Freiheit von äußerer Autorität zu erreichen, ist in erster Linie unsere Bereitschaft notwendig. Nur diese. Kein intellektuelles Ringen mir einer neuen Idee, mit dem Entschluß, Dinge, die uns heute binden, mit Gewalt loszuwerden.

In vielen Dingen dürfte es noch nicht einmal zu einem spektakulären Schritt einer äußeren Trennung kommen – das ist zumeist auch nicht notwendig.

Wichtig ist unsere innere Einstellung zur Autorität. Wir müssen begreifen, dass Leben etwas anderes sein kann als das, was wir bislang gedacht haben. Der Schritt zur inneren Freiheit beginnt damit, dass wir unsere Bindungen ansehen, sie so lange beobachten, bis wir die in ihnen liegende Gefahr erkannt haben.

Dieser Vorgang genügt. Unter unserer Aufmerksamkeit, die nicht von Gedanken gestört werden sollte, verlieren diese Bindungen ihren Einfluss auf uns. Wir werden frei und ungebunden. Auf keinen Fall dürfen Sie Ihre Bindungen unter das Seziermesser Ihrer gedanklichen Analyse nehmen.

Wenn Sie das tun, schadet es zwar nichts, aber es bringt auch keinen Nutzen. Am ehesten könnte Ihnen noch passieren, dass Sie diese Analyse mit Beobachten verwechseln und sich dann wundern, weshalb diese Bindungen, die Sie so gewissenhaft auseinandergenommen haben, nach wie vor fortbestehen und Sie einengen.

ÜBERHAUPT MÖCHTE ICH SAGEN, DASS SIE DIE NEUE ART ZU LEBEN, WIRKLICH HIER UND JETZT INNERLICH PRÄSENT ZU SEIN, AM EINFACHSTEN ERREICHEN, WENN SIE JEDE ART VON WISSEN VERGESSEN.

ALLES, WAS SIE BISHER GELERNT HABEN, NÜTZT IHNEN FÜR DIE LEBENSPRAXIS DES KOSMISCHEN ALL-BEWUSST-SEINS NICHTS. WISSEN HILFT IHNEN IM BERUF ODER WENN SIE EINEN NAGEL IN DIE WAND SCHLAGEN MÖCHTEN.

ABER BEI IHRER GEISTIGEN FORTENTWICKLUNG STEHT ES IHNEN EINZIG UND ALLEIN IM WEGE. SIE MÜSSEN WAHRHAFT MIR JUNGFRÄULICHEN AUGEN, MIT DEN UNBEFANGENEN AUGEN EINES KINDES AUF IHR LEBEN SEHEN. DANN WERDEN SIE INNEWERDEN, DASS SICH DIE DINGE ÄNDERN, DASS IHRE TAGE EINEN ANDEREN VERLAUF ALS BISHER NEHMEN. SIE WERDEN EINGEGLIEDERT SEIN IN EINEN PROZEß, DER VON SICH AUS MIT GROßER INTELLIGENZ DAS RICHTIGE FÜR SIE TUT.

DABEI SIND SIE KEINESFALLS IHRES FREIEN WILLENS BERAUBT, ABER IHR HANDELN WIRD WEISER SEIN, WEIL SIE DEN HERAUSFORDERUNGEN DES ALLTAGS EBENSO WIE AUßERGEWÖHNLICHEN SITUATIONEN DIE RICHTIGEN ENTSCHEIDUNGEN ENTGEGENZUSETZEN HABEN.

Also merken Sie sich: Es gilt, Ihre Bindungen jeglicher Schattierung herauszufinden, sie zu beobachten, ihnen Ihre Aufmerksamkeit zu schenken, bis Sie die ganze Tragweite Ihrer Gefangenschaft tief im Inneren begriffen haben.

Allein diese Aufmerksamkeit schafft Veränderung. Bedingung wie bei allem Vorgehen ist, dass Sie Ihre Beobachtung ausschließlich in der Gegenwart ausführen. Wichtig ist nicht, wie Sie gestern waren oder welche Bindungen Ihnen früher vielleicht zu schaffen machten, wichtig ist, wie heute Ihr Zustand ist.

Diesen gilt es wahrzunehmen.

Und die Wahrnehmung in der Gegenwart ist bereits der Schritt zur Veränderung, zu dem Sie von sich aus mir eigener Kraft nichts mehr beitragen müssen.

Ihr ehrlicher Wille, Ihre Bereitschaft, Ihr leidenschaftlicher Wunsch, frei zu werden, reicht vollkommen aus.

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